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Leben in der SekteScientology-Aussteiger berichtet: "Ich bin praktisch versklavt worden"

2015-04-27 Source:focus.de Auteur:

Immmer wieder gibt es Berichte von ehemaligen Scientology-Mitgliedern, die erzählen, wie es in der umstrittenen Sekte wirklich zugeht. Viele von ihnen sind nach ihrem Absprung völlig ruiniert, stehen ohne Job und Freunde da. Die Schweizer Zeitung "Blick" hat jüngst mit mehreren Aussteigern gesprochen. 

Eine von ihnen ist Lucia K. aus Basel. Sie verließ die Pseudo-Kirche laut "Blick" bereits vor 32 Jahren. Noch heute erinnere sie sich genau an den Tag, an dem alles begann. Die damals erst 20-Jährige sei 1976 von einem Scientologen auf der Straße angesprochen worden. 

"Ich war überzeugt, dass ich etwas für die Gesellschaft tue"   

Gelockt habe er die schüchterne junge Frau mit einem Kommunikationskurs. Bereits wenig später sei sie ein festes Mitglied der Sekte gewesen und es für sieben Jahre geblieben. "Ich war überzeugt, dass ich etwas für die Gesellschaft tue", so Lucia gegenüber dem "Blick".   

Ihren Job als Büroangestellte habe die Schweizerin nach zwei Jahren in der Sekte aufgegeben und anschließend Vollzeit für Scientology gearbeitet. Allerdings unter extremen Bedingungen: "Oft mussten wir von 9 bis 23 Uhr, sieben Tage pro Woche, zu einem Hungerlohn arbeiten. Das war wie Sklaverei", sagte die heute 59-Jährige der Zeitung.   

"Scientology hat mir die Zukunft geraubt"   

Ähnliches berichtet der 23-jährige Ray B. Er ist bereits als Minderjähriger in die Fänge der Scientologen geraten. Der junge Mann habe sich einfach mal in der Zentrale in Basel informieren wollen, heißt es in dem Bericht.   

Der Teenager sei daraufhin auch in einen Kurs gelockt worden und habe Gefallen an der Sekte gefunden. Da er als 17-Jähriger aber noch die Erlaubnis seines Vaters gebraucht habe, hätten ihn die Scientologen auch auf dieses Gespräch vorbereitet.   

Schon bald habe Ray B. nur noch für die Sekte gearbeitet, Bücher für sie verkauft und neue Mitglieder auf der Straße geworben. Seine Lehrstelle als Kosmetiker habe er deshalb verloren. Nach einem Jahr kam es zum Streit und schließlich auch zum Bruch, berichtet der "Blick".   

Daraufhin sei er ausgestiegen, stehe aber nach eigenem Bekunden vor dem Nichts: "Ich habe keine abgeschlossene Lehre, bin praktisch versklavt worden. "   

Die umstrittene Sekte expandiert nach wie vor. Auch in der Schweiz: In neun Tagen eröffnet sogar eine neue 4600 Quadratmeter große Zentrale in Basel. 150 Menschen, heißt es, sollen zukünftig dort arbeiten. 

 

  

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