Die weltgrößten Amphibien, chinesische Riesensalamander, galten eins als weitverbreitet, stehen nun laut einer Studie aber aufgrund illegaler Jagd für Luxusessen kurz vor dem Aussterben.
Eine Forscherin am Kunming Institut für Zoologie mit einem chinesischen Riesensalamander, am 21. Juli 2012.
/„Die Ausbeutung dieses unglaublichen Tieres für den menschlichen Konsum hat innerhalb erstaunlich kurzer Zeit katastrophale Auswirkungen auf sein Vorkommen in der Wildnis gehabt“, sagt Co-Autor Samuel Turvey, Forscher an der Zoologischen Gesellschaft London.
/„Wenn nicht Notfall-Schutzmaßnahmen eingeleitet werden, ist die Zukunft dieses weltweit größten Amphibiums ernsthaft in Gefahr.”
In den Jahren 2013 und 2016 wurden umfassende Studien in Flussgegenden durchgeführt. Dies ist der Lebensraum der Riesensalamander, die eine Größe von kleinen Alligatoren erreichen und bis zu 64 Kilogramm wiegen können.
/„Wir können an keinem Ort unserer Studie das Überleben des wilden Riesensalamanders bestätigen und nehmen an, dass die Spezies in dem riesigen untersuchten Gebiet extrem geschrumpft oder sogar ausgelöscht ist“, heißt es in dem Bericht, der in der Fachzeitschrift Current Biology erschien.
/„Unsere Felduntersuchungen und Interviews legen nahe, dass die Spezies einen katastrophalen flächendeckenden Rückgang erlebt hat, wahrscheinlich aufgrund von Ausbeutung“, führt der Bericht weiter aus.
Die Forscher schränken weiterhin die Aktualität der im Bericht genannten Zahlen ein: /„Der Status Quo bezüglich der Riesensalamander in der freien Wildnis ist vielleicht sogar noch schlechter, als unsere Daten den Anschein machen, da einige gezüchtete Salamander ausgesetzt wurden, kurz bevor wir Studien an zwei Plätzen durchgeführt haben, an denen wir welche gesichtet haben.“
Die Forscher berichteten ebenfalls, dass es nicht wie vorher angenommen nur eine Spezies gäbe, sondern mindestens fünf verschiedene. Alle sind jedoch vom Aussterben bedroht und einige sind eventuell schon ausgestorben. China hat für die Tiere ein Programm zur Züchtung und zum Aussetzen in die Wildnis entwickelt. Die Studie legt jedoch nahe, dass die Pflege und das Entlassen in die freie Wildnis ohne Beachtung ihrer genetischen Unterschiede die ohnehin düstere Zukunft der Riesensalamander weiter verschlechtert hat. Das Aussetzen von Hybriden kann bedeuten, dass sie schlecht angepasst an ihre jeweilige Umgebung sind und deshalb nur unwahrscheinlich überleben können.
Che Jing vom Kunming Institut für Zoologie der Chinesischen Akademie für Wissenschaften erklärt, dass Salamander-Farms eine /„Variationsmaximierung“ anstrebten, indem sie Salamander aus verschiedenen Regionen gegeneinander austauschen. Dabei ließen sie jedoch außer Acht, dass es sich oftmals um unterschiedliche Spezien handelte. /„Die Tierschutzstrategien für chinesische Riesensalamander benötigen dringend Verbesserungen”, empfiehlt Che.